Ein unvorhersehbares
Ereignis
Die Geschichte einer Katastrophe
Zwei Millionen Kubikmeter Eis und Geröll lösen sich am 30. August 1965 in den Walliser Alpen vom Allalingletscher und stürzen ins Tal. Sie begraben das Barackendorf einer Staudamm-Baustelle unter sich. 88 Menschen sterben.
Trägt wirklich niemand die Schuld an dieser verheerenden Katastrophe, wie es nachher heißt? Um diese Frage, seine Freundschaft zu Mario und seine Liebe zu Seraina dreht sich die Geschichte des Ingenieurs Hans-Rudolf Hilfinger, die er niederschreibt und in einem Verlag veröffentlichen möchte. Das Manuskript geht jedoch vergessen und taucht erst Jahre später wieder auf, als der Verlagsleiter Florian Steiger seinen Arbeitsplatz räumen muss.
In seinem Roman zeichnet Urs Hardegger entlang seiner Figuren ein lebendiges Bild der Wachstumseuphorie der 1960er Jahre und deren Auswirkungen auf Mensch und Natur. Themen, die bis heute nachwirken und noch immer hochaktuell sind.
Für einen Pass und etwas Leben
Der Roman basiert auf der wahren Geschichte von drei jüdischen Flüchtlingen, die es auf unterschiedlichen Wegen zur Zeit des Nationalsozialismus in die Schweiz verschlagen hat. Fanny Schulthess-Hirsch arbeitet in einer Hilfsorganisation für intellektuelle Flüchtlinge in Genf. Der niederländische Student Huug von Dantzig ist in einem Lager in Cossonay, später versucht er, sich in Italien den alliierten Truppen anzuschließen. Der aus Polen stammende Rabbiner Shaul Weingort studierte in Berlin, er schafft es nach Montreux und versucht von dort aus verzweifelt, seine Familie mit Proforma-Pässen aus dem Warschauer Ghetto zu retten.
Geschildert aus unterschiedlichen Perspektiven, verweben sich die Einzelschicksale im Buch zunehmend zu einer eindringlichen Erzählung der Schweizer Weltkriegsjahre.
Fanny Hirsch, spätere Schulthess, resp. Silberschein ist 37 Jahre alt, als sie im April 1938 von Dresden nach Genf flüchtet.
Fanny mit ihrem ersten Ehemann Siegfried Hirsch (1886–1933).
Grabstein von Fanny Silberschein auf dem jüdischen Friedhof Veyrier bei Genf.
Fanny Hirsch, spätere Schulthess, resp. Silberschein ist 37 Jahre alt, als sie im April 1938 von Dresden nach Genf flüchtet.
Der 22-jährige Student Huug van Dantzig flüchtet im September 1942 aus der von Deutschland besetzten Niederlande.
Eine vom niederländischen Büro in Lyon im Oktober 1942 ausgestellte falsche Identitätskarte.
Am 17. November 1942 erreicht Huug bei Saint-Cergue die Schweizer Grenze und wird nach Cossonay in ein Lager gebracht.
Der 22-jährige Student Huug van Dantzig flüchtet im September 1942 aus der von Deutschland besetzten Niederlande.
Shaul Weingort wird in Bielitz, im polnischen Teil Schlesiens geboren.
Die Stadt Bielitz (Bielsko-Biała) liegt im Schlesischen Vorgebirge an der Bialka, einem Nebenfluss der Weichsel.
Gedenktafel an der Hausmauer des Hotels New Providence in Vittel.
Shaul Weingort wird in Bielitz, im polnischen Teil Schlesiens geboren.
Spanische Erde
Vier Schweizer gegen Franco
Im Mercedes Cabrio brechen sie auf, der 30-jährige Gemüsehändler Edi Gmür und seine drei Schweizer Gesinnungsgenossen, um der spanischen Republik im Kampf gegen die Putschisten beizustehen. Getrieben werden sie von Idealismus, aber auch von Abenteuerlust und dem Wunsch, einem Leben zu entfliehen, das keine Perspektiven bietet.
Als sie mitten in die Wirren des Spanischen Bürgerkriegs geraten, schlägt die Euphorie in Verzweiflung um. Krank und traumatisiert kehrt Gmür im Dezember 1937 nach Zürich zurück, wo ihn eine Haftstrafe erwartet. Eine bewegende Geschichte über Utopie, Illusionen und Lebenssinn in einer politisch brisanten Zeit.
Zwischen Qatana und Darmstadt
In ihrer literarischen Reportage erzählen Germaine Stucki und Urs Hardegger von der schrittweisen Annäherung an eine syrische Familie, deren Leben geprägt ist vom Schrecken der Diktatur und des Krieges. Eine berührende Geschichte von Hoffnung, Verfolgung und Flucht.
Es gilt die Tat
Am 17. November 1917 stirbt der Aktivist Fritz Liniger durch eine Kugel der Polizei. Er ist eines der Opfer der mehrtägigen Krawalle in Zürich-Aussersihl. Liniger verkehrt in den Kreisen der Sozialistischen Jugendorganisation, die sich im Verlauf des Krieges zu einer immer radikaleren antimilitaristischen Kraft entwickelt hat. Ein Drahtzieher ist er jedoch nicht.